Heidemarie Albers
Mitglied im Kunstverein Lingen
1942 geboren – aufgewachsen im emsländischen Moor. Künstlerische Entfaltung seit 1970. Ergebnisse zeigt sie erstmals 1980 in einer Ausstellung in Witten a.d. Ruhr, seither in regelmäßigen Einzel- und Gruppenausstellungen.
Es folgen kontinuierliche Weiterbildungen in der Kunstschule Lingen. Besonders nachhaltig für sie die Kurse: “Literatur und Malerei” bei Ursula Darius. Letzter wegweisender Dozent an der Kunstschule Lingen ist Paul Wessler mit den Kursen “Lust auf Farbe”.
1987 erfüllt sie sich ihren Traum und bezieht ein eigenes Atelier in Lengerich: Die Werkstatt unter´m Regenbogen.
Es war als ob die Sonne
durch den Regen schien.
Da fiel mein Traum in lauter Farben ein
Und hat sich erfüllt dem Zauber entlang.
Dort malt sie in den kommenden Jahren ihrem eigenen Spannungsbogen entlang, der aus stilleren Seelenbefindlichkeiten heraus zur explosionsartigen Entfaltung drängt. Mittels der handwerklichen und Alltags-Disziplin, der sie sich beugt, gelingt ihr das ausgewogene, in ihren Werken sichbare Kräftespiel. Jetzt häufiger nimmt sie sich in ihnen zurück, vereinfacht, deutet nur mehr an, wie jemand auf der Suche nach seinem Ursprung.
2001 Seminar in der Kunstakademie Bad Reichenhall bei Oskar Koller. Mit diesem Seminar tastet sie sich heraus aus der Ziellosigkeit, Leben im Schneckenhaus, Trauerstarre nach dem viel zu frühen Tod Ihres Ehemannes Anfang 2000. Die Bilderserie “Wege der Liebe” malt sie aus eigener Seelenbefindlichkeit heraus.
Der Mensch bleibt ebenso wie die Natur ein immer wieder spannendes Thema für manchmal auch hintersinnige Bildsprache. Hinhören … hinschauen … den Pinsel machen lassen.
Bei all ihren Motiven kommt häufig die Literatur wieder als Medium der Inspiration ins Spiel. Texte von Hilde Domin, Rose Ausländer, Else Lasker-Schüler, um nur einige zu nennen, geben ihren Bildern manchmal eine symbolhafte Bildsprache.
Weiterbildungen / Seminare:
Ursula Darius, Paul Wessler, Margret Hemme – Kunstschule, Lingen
Prof. Pröllmann – Galerie Smend, Köln
Oskar Koller – Kunstakademie Bad Reichenhall
Sabine Schreckeneder – Kunstakademie Bad Reichenhall
Heidi Reil – Kunstfabrik Hannover
u.v.m.
Presse zur Ausstellungeröffnung Galerie “Im alten Sudhaus”, Kehlheim (1999):
Die zum Teil großformatigen, kraftvoll gemalten Bilder verraten mit welcher Energie, mit welchem Schaffensdrang und Reichtum an Inspiration Heidemarie Albers zu Werke zu gehen pflegt. Zugleich dokumentieren ihre Werke eine Fülle künstlerischer Erfahrung und eine Reife, fortgeschrittene Entwicklung des handwerklichen Könnens. Das entscheidende Medium ihrer Bilder ist die Farbe. Farbe ist für die Künstlerin die Möglichkeit par excellence, sich auszudrücken, Gefühle preiszugeben. Die Farbe wird zum Farbspiel,
Ein weiteres Element der Bilder von Heidemarie Albers sind Bewegung und Lebendigkeit, Fertigkeiten und Erfahrungen, die auch im erlernten Beruf als Gymnastiklehrerin und ihrer grundlegenden Freude an Bewegung verankert sind. Die Formsprache der Bilder ist dabei oft reduziert, bis hin zur Abstraktion, ringend um Verdeutlichung des Wesentlichen.
Hier wird Malerei zum Sinnerlebnis, zur Liebeserklärung an das Leben. Die Prozeßhaftigkeit der Bild-Werdung versinnbildlicht zugleich ein Bild vom Menschen, wie es auch die Künstlerin in sich trägt: auf dem Wege sein, in Entwicklung befindlich, letztlich nie vollendet und immer vorläufig vollendet sein.